Polieren
Polieren ist ein
glättendes
Feinbearbeitungsverfahren für verschiedene Materialien. Die glättende Wirkung wird in der Regel mit zwei Mechanismen erreicht. Zum einen werden
Rauhigkeitsspitzen
der Oberflächenstruktur
plastisch und teilplastisch verformt
und so geebnet (auch
Presspolieren
; engl.
Burnishing
). Zum anderen erfolgt je nach Art der Politur ein kleinster bis kleiner Werkstoffabtrag (
Glanzschleifen
), sowie auch Verfüllen von Vertiefungen. Die damit erreichte Oberfläche ist aufgrund der
Glätte
oft
glänzend
.
 
Nach der
DIN 8589
ist Polieren jedoch kein eigenständiges
Fertigungsverfahren
, sondern wird nur in Verbindung mit anderen Verfahren benutzt wie beispielsweise
Polierläppen
, Polier
honen
oder
elektrolytisches Polieren
.
 
Poliermittel und Polituren
Bei der herkömmlichen Politur geschieht das Abtragen und Glätten der Oberfläche mit äußerst feinen Poliermitteln wie
Polierrotkuchen
,
Polierschiefer
,
Schlämmkreide
,
Zinnasche
oder
Ceroxid
, die meist in einer Paste oder Flüssigkeit, manchmal
Politur
genannt, gebunden sind. Die Mittel sind in einem
Politurträger
, etwa einer
Tuch
-,
Filz
-,
Gummi
,
Pech
- oder
Lederscheibe
für rotierende Verfahren oder Lappen für vibrierendes Arbeiten, gebunden oder oberflächlich aufgebracht.
 
Metall
Die Bearbeitung erfolgt bei
Metall
meist maschinell mit rotierenden Polierscheiben aus Stoff, Filz oder Leder. Auf die Scheibe, den sogenannten Poliermittelträger, wird das eigentliche Poliermittel entweder als
Suspension
oder als sogenannte Festpaste aufgetragen. Das Poliermittel besteht aus verschiedenen Fetten, Ölen und dem eigentlichen Poliermittel. Dies kann z. B. Tonerde,
Aluminiumoxid
, Chromtrioxid oder Ähnliches sein.
 
einfach und sehr arbeitsintensiv ist, wird er nur noch bei der
Restaurierung
von alten Möbeln und bei sehr hochwertigen Musikinstrumenten verwendet.
 
Eine weitere tradierte Methode ist die
Ölpolitur
. Sie wurde jedoch in der Möbelherstellung nur kurz angewandt. Deswegen und auch infolge falscher Restaurierungskonzepte sind nahezu keine Objekte mehr erhalten. Hierbei wird Leinöl als Überzug in mehreren Schichten und mit verschiedenen Schleifmitteln aufgetragen und so eine glatte Oberfläche erreicht.
 
Kunststoff
Kunststoffe wie
Polymethylmethacrylat
(Plexiglas) werden meist mittels verschiedener feiner
Schmirgelpapiere
und der anschließenden Behandlung mit sogenannter Polierpaste oder verschieden feiner Polierwachse poliert. Die einfachste und schnellste Methode, kleine Flächen zu polieren, wie z. B. Schnittkanten, ist das Entlangstreichen mit einer
Acetylenflamme
. Die Flamme sollte möglichst sauerstoffreich brennen, um Rußbildung zu vermeiden. Durch die Hitze schmilzt das Material oberflächlich und kühlt glattflächig wieder ab. Die Oberfläche ist poliert. Nachteil dieser Methode sind starke innere Spannungen im Material, die sich nach längerer Zeit als feine Risse bemerkbar machen können. Zusätzlich gefördert wird die Rissbildung durch
alkoholhaltige
Reinigungsmittel. Ältere bzw. trüb gewordene
Autoscheinwerfer
aus Kunststoff bringt man allerdings mit speziellen schleif und Polierpasten wieder klar.
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